Laos hat dieses Jahr den Vorsitz im südostasiatischen Regionalverband ASEAN. Bei vielen drängenden Fragen in der Region, wie den Kampf gegen die Klimakrise in der Mekong-Region und zur dramatischen Entwicklung in Myanmar, möchten wir unseren Austausch und unsere Zusammenarbeit vertiefen.
Diese Reise fand im Rahmen einer größeren Reise in den Indo-Pazifik statt. Die Hintergründe dieser Reise findet ihr hier.
Mehr als 200 Mio. Tonnen Bomben wurden während des Vietnam-Kriegs über Laos abgeworfen, unter den Folgen leiden die Menschen noch heute. Ich besuchte die von Deutschland unterstützte NGO Humanity & Inclusion, die sich der Räumung von Blindgängern (unexploded ordonance, UXO) verschrieben hat. Die NGO macht hier unglaubliche Arbeit, insbesondere das Aufspüren der noch scharfen Überreste von Streubomben. Streubombe bedeutet: Aus einer einzigen Bombe fallen mehr als 600 explosive sogenannte „Bombies" viele davon sind nicht explodiert - heute liegen noch schätzungsweise 8 Tonnen scharfer Munition im Land. Seit 2010 ist der Einsatz von Streumunition im Rahmen eines völkerrechtlichen Vertrages ("Oslo-Übereinkommen") verboten. Bewegende Erläuterungen erhielten wir vor Ort im COPE-Center, welches sich der Hilfe für die Opfer widmet. Ein Thema: Prothesen sind wichtige Hilfe für ein würdevolles Leben und Bewältigung des Alltags nach explosionsbedingten Verstümmelungen.Der nächste Programmpunkt war ein Besuch des Dongkhamxang Agriculture Technical College (DATC) in der Nähe von Vientiane, Laos, gemeinsam mit dem laotischen Vize-Gesundheitsminister. Deutschland unterstützt hier die duale Ausbildung im Bereich Landwirtschaft. Das ist sehr wichtig in einem Land mit einer sehr jungen Bevölkerung, in dem es allerdings stark an qualifizierten Fachkräften fehlt. Auch ich durfte hier praktische Erfahrung sammeln!Der nächste Besuch war bei der Mekong River Commission. Die Anrainer des Mekong-Beckens in Südostasien sind von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen. Eine nachhaltige Nutzung des Mekongs und die Koordination der Anrainerstaaten im Rahmen der MRC ist eine überlebenswichtige Aufgabe, die Deutschland seit Jahren intensiv unterstützt. Hier mit Dr. Anoulak Kittikhoun, dem CEO der MRC.Dann ging es weiter in die laotische Hauptstadt Vientiane für politische Gespräche über die bilateralen Beziehungen, die Lage in ASEAN, sowie regionale und globale Fragen. Zunächst besuchte ich in Vientiane Thongsavanh Phomvihane, Vorsitzender der außenpolitischen Kommission des Zentralkomitees der Regierungspartei. Es folgten politische Gespräche mit Saleumxay Kommasith, stellvertretender Premierminister und Außenminister, sowie mit Thongphane Savanpeth, Vize-Außenminister u.a. für ASEAN und Südostasien.Zuletzt hat es mich gefreut, beim Empfang der Botschaft zu 60 Jahren Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Laos zu sprechen.